Iranischer Rapper Amir Tataloo zum Tode verurteilt
Seit 2023 sitzt Rapper Amir Tatalu in Haft, nachdem er wegen Blasphemie verhaftet wurde. Nun soll er von einem Gericht in Teheran zum Tod verurteilt werden.
Seit 2023 sitzt Rapper Amir Tatalu in Haft, nachdem er wegen Blasphemie verhaftet wurde. Nun soll er von einem Gericht in Teheran zum Tod verurteilt werden.
Amir Hossein Maghsoudloo, besser bekannt unter dem Alter Ego Amir Tataloo, ist ein iranischer Rapper, der dafür bekannt ist, Rap mit Pop und R’n’B zu mischen. Via Spotify selbst kann der von Kopf bis Fuß tätowierte Sprechgesangskünstler aktuell 191.927 monatliche User sein Eigen nennen. Das Kuriose daran?
Ein Fünftel seiner Fans leben in Frankfurt am Main und Nürnberg. Auf Platz drei der Streaming-Locations auf Spotify befindet sich Toronto, gefolgt von Stockholm und Istanbul.
Doch Amir Tataloo fiel in den vergangenen Jahren nicht nur mit seinen Beats und Bars auf. Stattdessen wurde er von konservativen Politikern hofiert, welche durch ihn an junge, liberal gesinnte Iranerinnen und Iraner herangekommen waren. Im Jahr 2017 kam es sogar dazu, dass er sich mit dem im Mai 2024 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen ultrakonservativen späteren Staatschef Ebrahim Raisi traf und mit ihm für die Presse posierte. Passend dazu veröffentlichte Tataloo einen Song zur Unterstützung des iranischen Atomprogramms und performte live für alle Fans:
In 2023 klickten plötzlich die Handschellen und der iranische Rapper wurde “Ermutigung der jungen Generation zur Prostitution”, Verbreitung von “Propaganda” gegen die Islamische Republik und Veröffentlichung “obszöner Inhalte” zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Anfang 2025 erhob die Staatsanwaltschaft Einspruch und laut Berichten der reformorientierten Zeitung “Etemad” (übersetzt von der Tagesschau) wurde Amir Hossein Maghsoudloo, so sein bürgerlicher Name, zum Tode verurteilt. Der Grund? Blasphemie.
Dazu hieß es: “Und dieses Mal ist der Beschuldigte wegen Beleidigung des Propheten zum Tode verurteilt worden”. Dennoch scheint das Urteil noch nicht endgültig zu sein und sein Team könne Berufung einlegen.
Ob sich der berühmteste, aber auch umstrittenste iranische Künstler, welcher seit 2011 sage und schreibe 21 Studioalben auf den Markt gebracht hat, vor Gericht behaupten kann?